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Night Walk

Chamnongsri Rutnin (Hanchanlash)




Chirp of a dreaming bird pricks

silence of the hours that are

too young to care how the fields

bare their beauty to the sky


Unacknowledged, the night blooms

its velvet shared with the solitary walker

Dew-drenched trees stand mute, detached,

Moon-silvered non-witnesses

of the traffic within where thought

impregnates thought, mirage begets mirage

emotion spawns emotions

Unacknowledged, the night blooms

mirroring the ever-shifting face of

magician Memory who, with not even

a wave of the wand,

conjures thoughts and turns them into

ghosts that haunt, or ungovernable beasts

that tear and claw behind locked doors

of human hearts, or butterflies that flit,

or airy clouds - intermittent, weightless -

that drift pass in calm sky

Invisible thoughts invisibly bound

pegged and leashed to false altar

of this I, these Mine


Waning moon pales in

western sky

Night cedes to

tentative sheen

of prenatal dawn

Thought-traffic thins

..ceases..

hours dissolve

boundaries evaporate

Unchained to time

unbound by space,

the Knowing

…infinitely wakeful

soft..still… pure…

widens and melds

into oneness

with all things

(Suan Buddhadhamma, Prachuabkirikhan, Thailand)



Nachtspaziergang


(Translated by Chetana Nagavajara)


Das Gezwitscher eines träumenden Vogels unterbricht

die Stille der Stunden, die

noch viel zu jung sind, sich darum zu sorgen, wie

die Felder dem Himmel ihre Schönheit entblößen.


Unbeachtet entfaltet die Nacht

ihren Samt, geteilt mit dem einsamen Spaziergänger.

Taunasse Bäume stehen still, abseits,

mondsilberne unbewusste Zeugen

des Austauschs im Inneren, wo Gedanken

Gedanken befruchten, Trugbilder Trugbilder erzeugen,

Leidenschaften Leidenschaften hervorbringen.


Unbeachtet entfaltet sich die Nacht,

Spiegelbild des ständig wechselnden Antlitzes des

Zauberers Erinnerung, der, ohne einmal

mit seinem Stab zu winken,

Gedanken hervorruft und sie in

Gespenster verwandelt, die spuken, oder in Biester,

die zerreißen und sich an die zugeriegelten Türen

der Menschenherzen krallen, oder in flatternde Schmetterlinge,

oder in luftige Wolken - flüchtig, gewichtlos -

die am friedlichen Himmel vorbeiziehen.

Unsichtbare Gedanken, unsichtbar gebunden,

befestigt und vertäut am unsichtbaren Altar

dieses Ichs, dieses sich unendlich vermehrenden Ichs.


Sich zurückziehend verblasst der Mond.

Die Nacht weicht dem unbeständigen Glanz

des aufkommenden Tages.

Gedankenverkehr verdünnt sich … hört auf.

Grenzen schwinden. Stunden lösen sich auf.

Von der Zeit entfesselt,

Vom Raum losgelöst,

das Wissen…

unendlich weich,

wach, still…

rein in Eintracht

mit

allen Dingen.


(This poem was part of “Coming Closer”, an exhibition of the works of Thai and German artists held in Bangkok, Berlin, and Stuttgart in 2007)

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